Das Trainingsprogramm TIP befähigt Führungspersonen im Pflegebereich, ihre Teams in Sicherheitskultur und Präventionsverhalten zur Vermeidung von nosokomialen respiratorischen Infektionen (Influenza) zu schulen.
Nosokomiale, das heisst im Spital übertragene Infektionen sind ein ernsthaftes Problem für die Patientensicherheit in Gesundheitseinrichtungen. Besonders in Zusammenhang mit der jährlichen Influenza werden nosokomiale Infektionen immer wieder im Spital, aber auch in der Öffentlichkeit diskutiert. In der Schweiz hat sich im letzten Jahrzehnt ein polarisierender Diskurs in Bezug auf die tiefe Influenza-Impfrate bei Pflegefachpersonen verfestigt. Dabei richtete sich die Aufmerksamkeit aufgrund der tiefen Impfrate vor allem auf die Berufsgruppe der Pflegenden einerseits und auf die Impfrate in Spitälern andererseits. Es hat sich gezeigt, dass weder die Konzentration auf das Impfen als einzelne präventive Massnahme noch der Fokus auf die Pflegenden zu einer bedeutenden Erhöhung der Impfrate in Spitälern geführt hat.
Um nosokomiale Influenza zu verhindern, müssen während der Grippesaison kombinierte Präventionsmassnahmen ergriffen werden. Ausserdem hat das (öffentliche) Anprangern der tiefen Impfrate bei Pflegenden bewirkt, dass der Fokus von Führungspersonen vor allem auf der Impfrate und weniger auf dem Präventions- und Sicherheitsverhalten von Pflegeteams gelegt wurde.
Aufgrund des aktuellen Wissenstands (siehe mehr dazu unter “Forschungshintergrund») sowie aus Erkenntnissen eigener Forschung ist das vorliegende «Training zur Teamsicherheitskultur und Influenzaprävention für Pflegefachpersonen», kurz TIP, entstanden. Diese Webseite enthält unter Forschungshintergrund die Beschreibung des zugrunde liegenden Forschungsprogramms. Unter «TIP Trainingsprogramm» finden Sie die Anleitung, wie das Programm umgesetzt wird, und unter «TIP Einführungsprogramm» finden Sie den Ablauf und die einzelnen Schritte, um das Programm TIP in der eigenen Institution einzuführen.